Yael Bartana, geboren 1970 in Kfar Jeheskel, Israel, wurde mit Videos, Skulpturen und Fotografien bekannt. In diesem Jahr zeigt sie ihre Kunst auf der großen Biennale in Venedig, im deutschen Pavillon. Seit über einem Jahrzehnt lebt sie in Berlin und Amsterdam, derzeit ist sie Stipendiatin der Kunstresidenz Villa Massimo in Rom.
Für einen Dreh des Films, der in Venedig gezeigt wird, ist sie nach Berlin gekommen. Das Gespräch findet in ihrem Atelier in Kreuzberg auf Englisch statt. Sie fühle sich unwohl, wenn sie Deutsch spreche, sagt Bartana. Aber sie versteht es sehr gut, und sogar Wörter wie »Vergangenheitsbewältigung« kommen ihr fließend über die Lippen.
DIE ZEIT: Sie fühlen sich dort zu Hause, wo Sie Hebräisch sprechen können, haben Sie einmal gesagt. Wie fühlt es sich für Sie an, Ihre Kunst nun im deutschen, noch von den Nazis errichteten Pavillon auf der Venedig-Biennale zu zeigen?
Yael Bartana: Der Ausstellungsort passt sehr gut zu meiner Kunst, ich habe mich schon immer an Konzepten wie Nationalstaat, Heimatland, Iden- tität abgearbeitet. Was ist die Rolle der Kunst, der Bilder in diesen Diskursen? Welche neuen Alle- gorien kann man finden? Wie kann man Wider- stand leisten gegen bestimmte Narrative? Es ist jetzt ein fast schon logischer Schritt, im deut- schen Pavillon auszustellen, nachdem ich meine Kunst vor 13 Jahren im polnischen Pavillon der Venedig-Biennale zeigen durfte.
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